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Hermann Kallenbach

Hermann Kallenbach
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ISBN: 9783930093106
GTIN/EAN: 9783930093106
Verlage: Gandhi-Informations-Zentrum
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Hermann Kallenbach
Mahatma Gandhis Freund in Südafrika

Von Christian Bartolf und Isa Sarid

Berlin: Gandhi-Informations-Zentrum, 1997. Broschur, 134 Seiten. ISBN 978-3930093106

Beschreibung:

Die einzige Biographie über Mahatma Gandhis Freund in Südafrika: Hermann Kallenbach - Mahatma Gandhis Freund in Südafrika (Hrsg. Isa Sarid, Christian Bartolf) entstand in deutsch-israelischer Koproduktion in jahrelanger Zusammenarbeit mit Dr. Isa Sarid, der Großnichte von Hermann Kallenbach, und ihrer Familie.

Hermann Kallenbach (1871-1945) war Mahatma Gandhis Weggefährte, Freund, Mitarbeiter und der großzügigste und uneigennützigste Unterstützer des indischen Emanzipationskampfes in Südafrika bis zu seinem Tod 1945. Er gründete im Jahr 1910 mit Mahatma Gandhi die Tolstoi-Farm in der Nähe von Johannesburg und war ein Treuhänder der beiden Gemeinschaftsprojekte Gandhis, der Tolstoi-Farm und der Phoenix-Siedlung bei Durban. Er engagierte sich aktiv während des Epischen Marsches 1912 und verhalf durch sein beherztes Engagement und durch zivilen Ungehorsam "Satyagraha in Suedafrika" zum Erfolg.

Mahatma Gandhi schätzt denn auch in seiner im Gefängnis verfaßten Autobiographie Hermann Kallenbachs Freundschaft hoch ein; ohne diesen aus dem Memelgebiet stammenden, jüdischen Architekten, der deutscher und südafrikanischer Staatsbürger war und zu einem der erfolgreichsten Baupioniere von Johannesburg und Südafrika zu zählen ist, hätte Mahatma Gandhi die Nachfolge von Leo Tolstoi nicht derart nachhaltig zu dokumentieren verstanden.

Einleitung (Hanna Lazar)

1. Von Russ nach Johannesburg - Frühe Jahre und Studien

2. Freundschaft mit Gandhi - "Unterhaus” und "Oberhaus"

3. Ein fester Tolstoianer - Tolstoi-Farm

4. Der Epische Marsch - Satyagraha

Hermann Kallenbachs Tagebuchbrief an Jeanette Sammel aus dem Gefaengnis von Krugersdorp, verfasst vom 21.11. -16.12. 1913

5. Kriegsgefangener, Isle of Man, England

6. Familie - Munterer Architekt in Südafrika

7. Europa, Palaestina und Indien - Zionismus

8. Hanna und Hermann bei Bapu - Besuche bei Gandhi

9. Die letzten Jahre - Letzter Wille und Testament

10. Epilog: "Sucht das Gute / Fordert Gerechtigkeit / Geht Aufrecht

Aus den Briefen vom "Oberhaus an das Unterhaus

Anmerkungen

Bibliographie

Fotodokumente (aus dem Fotoarchiv Kallenbach)

Chronologie

(...) Die Kallenbach-Biographie hat Christian Bartolf mit der Israelin Isa Sarid zusammen geschrieben, der Tochter der Nichte (Hanna Lazar) von Hermann Kallenbach. Zusammen fanden die beiden anläßlich einer Ausstellung des Gandhi-Informations-Zentrums in Israel im Jahre 1987.

Hermann Kallenbach stammt aus einer russischstämmigen jüdischen Familie, wurde aber in Ostpreußen geboren. Er lernte "Baugewerksmeister", eine Verbindung von Maurer, Zimmermann und Architekt. Dann fuhr er 1986 zu seinem Onkel nach Südafrika. Dort traf er zufällig mit Gandhi zusammen, beim indisch-islamischen Rechtsanwalt Khan, für den Gandhi arbeitete. Sehr schnell wurden sie Freunde und Kallenbach änderte sein Leben radikal. Zusammen mit Gandhi nahm er 1910 Kontakt mit Tolstoj auf und gründete dann die Tolstoj-Farm nahe Johannesburg, wo er sowohl sein Ideal einfacher und gleichberechtigter Arbeit verwirklichte als auch eine soziale Basis für die Emanzipationsbewegung der InderInnen in Südafrika formte. In einem ganz dokumentierten Gefängnisbrief Kallenbachs wird deutlich, daß er aber nicht nur als Handwerker und Architekt, sondern auch als Aktivist und Organisator unschätzbare Dienste bei den Streiks und Aktionen leistete.

Nach einem Aufenthalt in London während des Ersten Weltkriegs war es Kallenbach als offiziell Deutschem nicht erlaubt, mit Gandhi in Indien einzureisen. Er ging in den 20er Jahren wieder nach Südafrika und machte sich als Architekt öffentlicher Gebäude einen Namen. In den 30er Jahren hatte er Kontakt mit dem Bauhaus-Architekten Walter Gropius. In den späten 30er Jahren fuhr Kallenbach nach Palästina und unterstützte die zionistische Bewegung, allerdings schwebte ihm eine Ackerbau-Gemeinschaft ohne Staat, Armee und Industrie vor.

Nach dem Vorbild des tolstojanischen Sozialisten A.D. Gordon, des Gründers des ersten Kibbuz, wollte auch Kallenbach bei zionistischen Siedlungen Kolonialismus und Imperialismus konsequent vermeiden. Mit dem Auftrag, die zionistische Sache Gandhi besser zu vermitteln, besuchte er ihn 1937, nach 23 Jahren, erstmals wieder in Indien. Gandhi sprach sich gegen eine Durchsetzung der zionistischen Interessen in Palästina mit Waffengewalt aus, zusammen mit Kallenbach versuchte er aber, die 70 Mio. MuslimInnen in Indien auf die Seite einer Gesprächslösung zwischen arabischen und jüdischen Ansprüchen in Palästina zu bringen. Nach einer Malaria-Erkrankung starb Kallenbach 1945, seine Urne liegt im Kibbuz Degania/Israel. (...)

Aus: graswurzelrevolution, Nr. 232 (Okt. 1998)

Diesen Artikel haben wir am 06.02.2011 in unseren Katalog aufgenommen.