Durchlöchert den Status quo!
Autonome Zonen, radikale Demokratie und Ökologie
Von Michael Hirsch und Kilian Jörg
Hamburg: Nautilus, 2025 (= Nautilus Flugschrift), ISBN: 978-3-96054-393-0, 152 Seiten, 16,00 €.
Beschreibung:
Die politische Gegenwart ist paradox: Während den meisten Akteur*innen in Politik, Gesellschaft und Bewegungen klar ist, dass angesichts der Klimakatastrophe ein Weitermachen wie gehabt unmöglich ist, ist eine Alternative zum Status quo so unvorstellbar wie noch nie. Die politische Fantasie scheint verödet, das Vakuum der Demokratieverdrossenheit wird von rechts besetzt.
Michael Hirsch und Kilian Jörg starten den Versuch, die linke Vorstellungskraft wieder aufzuforsten – inspiriert von dem in Frankreich berüchtigten Konzept der »zu verteidigenden Zone« (Zone à défendre – ZAD). Die berühmte ZAD in Notre-Dame-des-Landes besteht seit über fünfzehn Jahren als ein aus Verwertungszusammenhängen herausgelöstes Gebiet, in dem mit neuen sozialen Beziehungen, mit neuen Verhältnissen zu Arbeit und Ökologie experimentiert wird. Können diese Erfahrungen auf größere Maßstäbe übertragen werden?
Dieses Buch ist eine radikale Spekulation: Was wäre, wenn der Staat das Potenzial autonomer Zonen erkennen und fördern würde – statt es zu bekämpfen? Was wäre passiert, hätte man den 30.000 Demonstrierenden in Lützerath statt Polizeigewalt ein wirkliches Mitspracherecht angeboten? Was wäre, wenn wir dem wachsenden Faschismus mit einer neuen, ernstgemeinten Form der Demokratie begegnen?
Ein Text, der Mut für zukünftige Kämpfe macht und verdeutlicht, dass hinter der trüben Lethargie des kapitalistischen Realismus noch immer die Möglichkeit einer Vielfalt anderer Welten liegt.
- Die aktuelle Lähmung in der Politik
- Mit konkreten Utopien den Status quo durchlöchern
- »Wir verteidigen nicht die Natur, wir sind die Natur, die sich verteidigt!« – Was ist die ZAD?
- Gegen den Flughafen und seine Welt
- Nicht nur gegen die Welt: Präfiguration und Auswege aus der Hoffnungslosigkeit
- »Imaginez« – Stellt euch vor ...
- Doppelstrategie. Minoritäre Utopien mehrheitstauglich machen
- Binäre Gegensätze überwinden: Demokratische Entwicklung von oben und von unten
- Politischer Aktivismus und zivilgesellschaftliche Arbeit: Drinnen und draußen zugleich
- Flucht in die Zukunft – ZAD als Modell
- Unternehmungen, die das Gedeihen fördern – Selbstermächtigung und ihre öffentliche Unterstützung
- Die Bolo’boloisierung der Politik
- Gewöhnung an ein Eigentum der Erde
- Sieg oder Verrat? Die Legalisierung der ZAD und der Kampf um das Gemeineigentum
- Die Unreinheit von Staat, Recht und Eigentum als Feld der progressiven Intervention
- Many New Deals zur fortschreitenden Abschaffung der Lohnarbeitsgesellschaft
- »This is what democracy looks like« – Demokratie weiterentwickeln
- Epilog: Vertrauen in die Arbeit am besseren Leben
- Danksagung
- Literatur
Diesen Artikel haben wir am 22.06.2025 in unseren Katalog aufgenommen.