Art.Nr.: 978-3-87956-290-9
Lob der Anarchie
Erfahrenes und Erlesenes
Von Harry Pross
Berlin: Karin Kramer Verlag, 2004. Softcover, 198 Seiten. ISBN: 978-3879562909. Neu-Exemplar aus der Restauflage des Verlages.
Beschreibung:
Lob der Anarchie – das dürfte nur jene erschrecken, die Anarchie mit Chaos, Gewalt, Attentaten, Mord assoziieren. – Wie oberflächlich der zeitgenössische Sprachgebrauch ist, konnte im Krieg gegen den Irak festgestellt werden: Die Blätter schrieben: "Es herrscht Anarchie im Irak."
Gegen diesen irreführenden "Sprachgebrauch", der nur der Desinformation dient, schreibt Pross in seinen Essays. – Anarchie: wir wissen es, ist Abwesenheit von Herrschaft des Menschen über den Menschen.
Wie weit die Bereitschaft der Medien ging (und geht), Anarchie, Anarchisten zu diffamieren, beschreibt Pross am Beispiel der Baader-Meinhof-Truppe, die in den Zeitungen beharrlich als "Anarchisten" bezeichnet wurden, aber nie als das, was sie wirklich waren: Kommunisten. Sie schwangen die rote, aber nicht die schwarze Fahne, waren autoritäre Ideologen. – Pross setzt sich auch mit der Revolutionären Ungeduld des Wolfgang Harich auseinander, beschreibt die Visionen einer herrschaftsfreien Welt im Denken von Albert Camus, Gustav Landauer, Martin Buber, B. Traven, Erich Mühsam und Leo Tolstoi. – Es gelingt ihm, politisches und mystisches Denken der Genannten zusammen zu führen.
Über den Autor:
Harry Pross (1923-2010), Promotion in Sozialwissenschaften; 1945-1949 freier Journalist. 1949-1954 Redakteur der Ost-Probleme und Deutschland-Korrespondent der Haags Post von 1955-1960. – 1960-1969 Dozent an der Hochschule für Gestaltung in Ulm, 1962-1969 Mitherausgeber der Neuen Rundschau; 1963-1968 Chefredakteur von Radio Bremen. 1968-1983 ord. Professor für Publizistik an der Freien Universität Berlin. Lehrtätigkeit an der Journalistenschule in St. Gallen. Mitglied des PEN. – Lebt bis zu seinem Tod als Publizist in Weiler im Allgäu.
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